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Kritik? Die Dosis macht das Gift

ZUM BUCH
Unternehmertum

Der Diesel ist tot! Es lebe das E-Auto?

Die Euphorie verdient eine nähere Betrachtung – und wer offen ist für Fakten, sieht das Thema möglicherweise skeptisch.

Elon Musk, Gründer des innovativen E-Autoherstellers Tesla Inc., hat zweifellos die Automobilindustrie und deren Markt auf den Kopf gestellt. Zu lange haben die Platzhirschen der Autoindustrie zukunftsfähige, nachhaltige Antriebstechnologien verschlafen. Die Debatte über Antriebsarten, ausgelöst durch den betrügerischen Diesel-Skandal bestimmter Hersteller, ist leider arm an Fakten. Die Debatte läuft eher emotional und interessengesteuert – und wegen der problematischen Luftqualität in vielen Städten auch unter Zeitdruck. Weitere Hektik bewirkt die Entscheidung des deutschen Bundesverwaltungsgerichts, dass Diesel-Fahrverbote in Städten zulässig seien. Ein Urteil, das sich kaum nur alleine auf Deutschland auswirken dürfte.

Der erste Hybrid ist von 1912

Semper Vivus

Die Nachteile des E-Autos

Nun, der Elektroantrieb an sich ist nicht das Problem. Die große Frage ist, woher kommt der Fahrstrom dafür? Denn selbst die noch immer sehr teure Wasserstoff-Brennstoffzelle erzeugt letztlich elektrische Energie. Zunächst klingt es ziemlich verlockend, dass es derzeit keinen effizienteren Antrieb gibt als den elektrischen: Um eine mechanische Kilowattstunde im Fahrzeug zu haben, sind „nur“ 1,4 Kilowattstunden beispielsweise aus einem Photovoltaik-Kraftwerk nötig. Ein Verlust von nur 30 Prozent von der Erzeugungsquelle des Stroms bis zum Rad gilt als vergleichsweise äußerst gering.

Die Probleme lauern woanders:

  • Generell würde ein E-Auto-Boom den Strom massiv verteuern, weil die Nachfrage steigt.
  • Für die Stromerzeugung brauchen wir noch über viele Jahre oder gar Jahrzehnte hinweg weiterhin nicht-erneuerbare, also "schmutzige" Energien. Also verlagern wir beim Akku-basierten E-Auto die Abgase weitgehend nur vom Auspuff zum Kamin fossiler Kraftwerke. Der Bürger sieht es nur nicht. Einzig die Schadstoffbelastung auf Kniehöhe (Auspuff) in z.B. Städten geht zurück, und die Kamine im Kraftwerk haben bessere Filter als ein Auto.
  • Im Grunde bestehen die Akkus für E-Autos – in ihren Komponenten aus den handelsüblichen aufladbaren Batterien (Batteriezellen genannt) die wir auch im Haushalt verwenden – nur eben massenhaft zum großen Akku gebündelt. Rasch kommt ein Gewicht von bis zu 750 Kilogramm zusammen.

Übrigens verdanke ich es auch meinem hochgeschätzten Freund Dr.-Ing. Ulrich Bez, einem der herausragendsten und erfahrendsten internationalen Autobosse, dass ich über dieses Thema so viel dazu gelernt habe. Mein Dank für die Unterstützung am Faktencheck für diesen Artikel gebührt zudem meinem österr. Freund Prof. Dr.-Ing. Manfred Weissenbacher, ein Profi für das Thema um Energie und insbesondere Batterien, vom Institut für nachhaltige Energien an der Universität von Malta.

Kritik? Die Dosis macht das Gift

Mein Artikel wurde auch in der Times of Malta (ToM) sowie in der SWZ - (Südtiroler Wirtschaftszeitung)  veröffentlicht. Der Link zum Artikel in der "ToM" bzw. "SWZ", die PDF/Printausgabe ist jeweils hier und hier zu finden.

Kritik-Diät: Nehmen wir Abstand davon, stets das Schlechtestmögliche zu unterstellen und zu denken.

Noch nie gab es in der Geschichte der Menschheit so viele Informationen. Aber ein großer Teil unserer modernen Gesellschaft tut sich schwer, damit sinnvoll umzugehen. Denn das überzogene kritische Betrachten, das andauernde Kritisieren, hat längst überhandgenommen und macht viele blind für Objektivität.

Die meisten Menschen merken noch nicht einmal, dass sie dieser Beschäftigung, ständig alles zu kritisieren und die Dinge schlechtzureden, unbekümmert nachgehen. Manche halten ständige Kritik für einen Ausweis an Intelligenz und Aspekt des mündigen Bürgers einer modernen Demokratie.

Ein Überfluss an Information

Seit der Erfindung der Schrift vor über 5.000 Jahren (3400-3200 v. Chr.) hat die Menschheit ihr Wissen analog festgehalten. Die Digitalisierung und das Internet haben in einer beispiellosen Erfolgsgeschichte die Verkehrsdichte der Informationen in nur einem Vierteljahrhundert vermilliardenfacht, das Wissen vermillionenfacht.

Computer wurden schon vor Jahrzehnten erfunden. 1986 erschien der erste kommerziell erfolgreiche Laptop von IBM. Damals gab es weltweit nur ca. 0,02 Exabytes (20.000 Terabytes) an digitalen Informationen (Quelle: Prof. Martin Hilbert, USC und Prof. Priscila López, UOC). Am 6. August 1991 ging das Internet öffentlich ans Netz. Bereits 2002 erreichte das Volumen der digital gespeicherten, kommunizierten und verarbeiteten Informationen erstmals den Gleichstand mit jenen in analoger Form.

2007 wuchs der Anteil an Informationen in digitaler Form mit einem Volumen von 295 Exabytes (je 1018 Bytes) auf 94 %. Würde man all diese digitalen Informationen (Daten) auf das mittlerweile als schon antiquiert geltende Speichermedium CD-ROM mit je rd. 700 Megabytes (MB – je 106 Bytes) bei einer Stärke von 1,2 mm pro Disc archivieren, so würde dies einen Stapel in der Höhe von 1,4-mal der Distanz von der Erde bis zum Mond (384.400 km) ergeben.

2012 wurden 6,5 Zettabytes (ZB – je 1021 Bytes) an digitalen Daten generiert, das wären ca. 32 CD-ROM-Türme von der Erde bis zum Mond. 2025 werden es geschätzte 181 ZB (Quelle: Statista) sein, also fast 900 CD-ROM Säulen bis zum Mond. Oder anders ausgedrückt, entspräche diese Menge an Bits (1 Byte besteht aus 8 Bits) dem ca. 190.000-fachen der Menge an Sandkörnern auf unserem Planeten.

Aber das sind jeweils nur die jährlichen generierten Datenvolumina. Viele dieser Daten bleiben für lange Zeit gespeichert und im Zugriff, daher wächst die Größe des globalen Datenbestands ins Unermessliche. Längst sind über 99 % aller Informationen in der Welt digital, der Anteil in analoger Form, gemessen am Volumen, nicht an Bedeutung, ist inzwischen verschwindend gering.

Ein Ende der Fahnenstange der Entwicklung der Informationstechnologie ist nicht in Sicht. In voraussichtlich schon den nächsten Jahren wird der Quantencomputer die Konstellation von 300 vollständig verschränkten Qubits (Quanten-Bits) abbilden können (Quelle: Gartner Inc.). Dann liegt seine Mächtigkeit darin, parallel so viele Konstellationen annehmen und damit Informationen verarbeiten zu können, wie es Teilchen im Universum gibt. Aber das ist erst ein Anfang.

Schier unendliches Wissen

Heutzutage kommen wir im Handumdrehen an unendlich viel Wissen, und das geradezu mühelos. Wir können im Internet, im digitalen Raum, Wissen an jeder Ecke, zu jeder Tages- und Nachtzeit, in jeder möglichen und unmöglichen Lebenslage für uns rekrutieren. Derart verfügen wir gewissermaßen über das Wissen der Welt.

Aber es geht gar nicht darum, unserem Wissen noch mehr Wissen hinzuzufügen. Sondern, es geht um das wesentliche Wissen! Und erst recht, um fundiertes, korrektes Wissen, um Fakten.

Wir alle kennen das Sprichwort „Wissen ist Macht“. Aber diese Maxime hat sich durch die immense Fülle an für fast jedermann jederzeit zugänglichem Wissen quasi von selbst erledigt. Wissen ist also nicht mehr Macht, sondern Wissen wurde zum Allgemeingut und damit ein Baustein der großen Zeitenwende. Aber Wissen ist vor allem auch Verpflichtung. Etwas zu wissen, verpflichtet zu entsprechendem Verhalten. Informationen zu haben verpflichtet dazu, sie gründlich zu durchdenken. Wissen verpflichtet zu Achtsamkeit, zu noch mehr Recherche, zum Nachfragen, zum Hinschauen und Überprüfen, zum stimmigen Bewerten.

Wissen ist wunderbar, denn es ist besser zu wissen, als nicht zu wissen. Aber wenn man weiß, sollte man auch wissen, was man weiß, woher man es weiß, womit es sich verknüpft, wohin es einzuordnen ist und wie es mit anderem Wissen, den anderen Erkenntnissen anderer Denker, zusammenpasst.

Halbwissen und Manipulation

Deshalb ist oberflächliches Halbwissen anzuwenden, sich dabei selbst noch als jemandem mit kritischem Verstand darzustellen, Fakten nicht gelten zu lassen oder umzuinterpretieren, gar vorzugeben, die Zukunftsentwicklungen zu kennen, die naturgemäß niemand kennen kann, fahrlässig und gefährlich.

Zudem bleibt zu oft unbedacht, dass inzwischen viele Informationen im Netz, in elektronischen Medien, mit Vorsicht zu genießen sind, weil verfälscht oder missbräuchlich gestaltet. Das betrifft die schon fast allgegenwärtigen Fake News bis zu den bereits täuschend echt wirkenden Deepfakes. Letztere sind realistisch wirkende Medieninhalte wie Fotos, Videos und Audiobeiträge, welche mithilfe von künstlicher Intelligenz erzeugt und bewusst zur Propaganda, Täuschung, für Verschwörungstheorien oder missbräuchliche Geschäftszwecke eingesetzt werden.

Leider gehen viele Menschen diesen auf den Leim, weil sie sich nicht die Zeit nehmen oder die Mühe machen, um sich mit gesundem Menschenverstand und Faktencheck davon nicht beirren zu lassen. So ist bekannt, dass auf der bei der Generation Z (Geburtsjahrgänge 1996 bis 2012) so beliebten Plattform TikTok, rd. 20 % aller Videos falsche Informationen enthalten (Quelle: Prof. Arnold Smeulders, UvA). Ähnliches ist bei vielen anderen Plattformen und Social-Media-Kanälen der Fall.

Das orwellsche Computermodell

Die Beeinflussung und Manipulation von Anwendern digitaler Medien nahm ihren Lauf, als Facebook 2009 den Like-Button implementierte. Prof. Michał Kosinski von der Stanford University ist einer der führenden Spezialisten auf dem Gebiet der Psychometrie, welcher Menschen anhand der digitalen Spuren im Internet erforscht. Er hat 2013 im Rahmen einer Studie festgestellt, dass Facebook-Likes verwendet werden können, um eine Reihe hochsensibler, persönlicher Eigenschaften von Usern automatisch und ziemlich genau zu charakterisieren sowie deren Verhalten zu prognostizieren. Kosinskis Algorithmus konnte mit 95 % Genauigkeit ermitteln, von welcher Hautfarbe eine Person ist und zu 93 % welchen Geschlechts, zu 88 % welche sexuelle Orientierung und zu 85 % welche politische Gesinnung ein Mensch hat.

Mit einer weiteren Studie bewies Prof. Kosinski 2015, dass mit nur 10 Likes ein Computermodell den Benutzer grundsätzlich besser als sein Kollege kennt, mit 70 Likes, besser als ein Freund und mit 150 Likes, besser als ein Familienmitglied. Anhand von nur 300 Likes kennt Big Data den User sogar besser als dessen Ehepartner. (Quelle: CNN).

Mithilfe solcher Algorithmen wurden von der britischen Beratungsfirma Cambridge Analytica Wähler in mehreren demokratischen Ländern manipuliert, was im Jahr 2018 aufflog und in einem Skandal endete.

Inzwischen gibt es noch weit mächtigere solcher Technologien für alle möglichen Plattformen und Social-Media-Kanäle, mit denen knallhart abusive Interessen verfolgt werden.

Toxische Kritik

Diese gezielten Fehlinformationen, ergänzt mit dem Umstand, dass uns heute bei der Überfülle an Informationen, die im Sekundentakt auf uns einprasselt, pausenlose Kritik an allem als die normalste Sache der Welt erscheint, Hauptsache, man findet etwas zu kritisieren, man findet den Fehler, das Problem, das, was nicht gut läuft, wird so zu einer toxischen Mischung in unserem Leben. Das bringt unzählige Haarspalter, Pseudo-Propheten und Möchtegern-Genies hervor, die alles schlechtreden und besser wissen.

Dabei verdrängt gerade dies in unserer Betrachtung zu vieles von dem, womit man einverstanden ist, was gut funktioniert und positiv ist, wofür viele Menschen mit Herzblut, Anstand und unermüdlichem Einsatz hart und erfolgreich gearbeitet haben, was sich erfreulich entwickelt und glücklich gefügt hat.

Die Dosis macht das Gift

An sich weiß jeder, dass die Verwendung von Gewürzen beim Kochen den Geschmack hervorragend verstärken kann, aber nur, wenn man kleine Mengen verwendet. Verwendet man Gewürze in größeren Mengen, so ruiniert es den Geschmack. Von einem verwürzten, verpfefferten, versalzenen, viel zu scharfen Gericht, wird sich jeder abwenden. Dafür kann man weder Lob noch einen Michelin Stern ernten.

Wenn man fundierte Kritik als ein zwar wichtiges und wirksames, aber doch sorgsam zu handhabendes Mittel, eine Art Gewürz oder Heilmittel, betrachtet, dann ist man auf dem richtigen Weg.

Ein köstliches Gericht braucht Würze, aber meist sind es nur wenige Gramm. Alles darüber hinaus wird eine Speise ungenießbar machen. Nicht anders verhält es sich mit Arzneistoffen in der Medizin.

Schon der berühmte Lehrsatz des Begründers der Chemiatrie, dem Schweizer Arzt Theophrastus Bombast von Hohenheim, bekannter als Paracelsus (1493-1541), lautete: „Alle Dinge sind Gift und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“

Kritiker gehen aus gutem Grund nur selten in die Geschichte ein

Leider wurde ständiges Kritisieren und Herumnörgeln zu einer Art Gewohnheitsprägung vieler Menschen. Es fällt vielen leichter in das Stammtischgerede einzustimmen oder sich in der Gruppe im Büro oder in der Teeküche an Rundumschlägen zu beteiligen, das Negative zu finden, zu äußern, sich aufzuregen, Gerüchte zu verbreiten und so die Suppe gehörig zu versalzen, Gift zu verspritzen. Das hat oft schon eine Art Suchtcharakter, denn es fühlt sich erst einmal großartig an, wenn man mit anderen zu den vermeintlich bestinformierten Besserwissern gehört.

Damit aber zieht man sich nur selbst in den mentalen Abgrund von Unzufriedenheit, Pessimismus und Hoffnungslosigkeit und beraubt sich seiner Motivation, Zuversicht und Lebensenergie. Zugleich zieht man unverantwortlicher Weise andere Menschen mit in dieses schwarze Loch, löscht das Licht nicht nur am Ende des Tunnels, sondern auf ganzer Länge.

Ganz im Stillen jedoch mag niemand solche Kritiker, niemand fühlt sich sicher und wohl im Kreise solcher Menschen, die ständig kritisieren. Unbewusst spürt jeder zutiefst im Innersten, es ist Vorsicht geboten, denn eines Tages könnte auch ich ins Schussfeld der Kritiker und Besserwisser geraten.

Die 99:1-Regel

Besser wäre es, übertragen auf unseren Alltag, auf unsere Art und Weise über Menschen, Institutionen, über Entwicklungen und Geschehnisse zu reflektieren und mit Unterstellungen und Vorurteilen umzugehen, man würde wohlmeinend, wohlwollend 99 % konstruktives und nur 1 % kritisches denken und äußern, also eine 99:1-Regel anwenden. Dies gilt auch für Selbstkritik und Selbstmitleid.

Sehr erfolgreiche, hoch respektierte Menschen machen genau das. Sie sehen das Positive, die Chancen und Möglichkeiten, halten sich fern verbalen Attacken und üben nur wenig, dafür allerdings sachliche, fundierte, hilfreiche Kritik.

Selbst in Fällen, womit wir uns berechtigt schwertun, dürfte trotzdem zumindest eine 3:1-Regel noch immer möglich sein. Natürlich gibt es ganz wenige Ausnahmen, wo dies nicht gelingt oder nicht angebracht ist. Aber solche Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel.

Kritik-Diät

Halten wir eine Kritik-Diät. Nehmen wir Abstand vom großen Kritisieren, ganz besonders davon, stets das Schlechtestmögliche zu unterstellen und zu denken. Nehmen wir Abstand davon vorschnell zu urteilen oder vorzuverurteilen, ohne dass man wirklich sämtliche Fakten in der Hand hat, das ganze Bild kennt.

Enthalten wir uns vor allem auch des Redens über jemanden, der abwesend ist, des Herziehens über andere, des Gerüchte Weitertragens. Stimmen wir nicht mit ein in diesen Chor, wenn andere dies tun, sondern wechseln das Thema zu etwas Konstruktivem oder Humorvollem. Wir alle wissen, die Zukunft hält viele Überraschungen und Wendungen bereit, die wir weiterhin meistern werden.

Wenn sich viele Menschen so verhalten würden, dann würden sie nicht nur mehr Zeit für Besseres gewinnen, sondern dann wäre sehr viel Angst, Sorge und Ärger, sehr viel Frust und Aggression sowie Pessimismus aus der Welt geschafft. Dann würde die Dosis für Zuversicht, Begeisterung und einen ansteckenden Optimismus für Erfolg und Lebensfreude stimmen und würden unweigerlich viele andere mit auf diese Reise nehmen.

Criticism? It’s the dose that makes the poison

My article was also published in the Times of Malta (ToM) and the SWZ (the South Tyrolean Business Newspaper). Link to the ToM-article resp. SWZ-article or find the PDFs of the print version here and here.

Let’s refrain from always assuming and thinking the worst possible thing

Never before in human history has there been so much information. But a large part of our modern society finds it difficult to deal with it in a meaningful way, because excessive critical scrutiny and constant criticism have long since gotten the upper hand and blind many to objectivity.

Most people don’t even realise that they’re blithely engaged in this occupation of constantly criticising and bad-mouthing. Some even consider constant criticism to be a measure of intelligence and citizenship in a modern democracy.

Overabundance of information

Since writing was invented over 5,000 years ago (3,400-3,200 BC), humankind has recorded its knowledge in analogue form. In a remarkable success story, digitisation and the internet have increased the traffic density of information by billions in just a quarter of a century and knowledge by millions.

Computers were invented decades ago. In 1986, the first commercially successful laptop appeared from IBM. At that time, there were only about 0.02 exabytes (20,000 terabytes) of digital information worldwide (Source: Prof. Martin Hilbert, USC and Prof. Priscila López, UOC). The internet went public on August 6, 1991. As early as 2002, the volume of digitally stored, communicated and processed information reached parity with that in analogue form for the first time.

In 2007, the proportion of information in digital form grew from 295 exabytes (1018  bytes each) to 94 per cent. If you were to archive all this digital information (data) on the CD-ROM storage medium, which is now considered old-fashioned, with around 700 megabytes (MB – 106 bytes each) and a thickness of 1.2 mm per disc, this would create a stack at the level of 1.4 times the distance from earth to the moon (384,400 km).

In 2012, 6.5 zettabytes (ZB - 1021 bytes each) of digital data were generated, which would be about 32 CD-ROM towers from the earth to the moon. In 2025, there will be an estimated 181 ZB (Source: Statista), that is, almost 900 CD-ROM columns to the moon. In other words, this number of bits (1 byte consists of 8 bits) would correspond to about 190,000 times the number of grains of sand on our planet.

But these are only the annual generated data volumes. Much of this data remains stored and accessible for a long time, which is why the size of the global database is growing immeasurably. More than 99 per cent of all information in the world has long been digital; the proportion in analogue form, measured in terms of volume, not of importance, is now negligible.

There is no end in sight to the development of information technology. In the next few years, the quantum computer will probably be able to map the constellation of 300 fully entangled qubits, quantum bits. (Source: Gartner Inc.) Then its power lies in being able to accept as many constellations in parallel and thus process information as there are particles in the universe. But that’s just a start.

Almost infinite knowledge

Nowadays, we can get infinite knowledge almost effortlessly. On the internet, in digital space, we can recruit knowledge for ourselves at every corner, any time of the day or night, in any possible or impossible situation. This way, we have the world’s knowledge at our disposal. But it’s not about adding even more knowledge – it’s about essential knowledge. And even more so, about a well-founded, correct understanding of facts.

We all know the saying, "knowledge is power". But this maxim has virtually done away with itself due to the immense wealth of knowledge accessible to almost anyone at any time. Thus, knowledge is no longer power, but knowledge has become common property and, therefore, a building block of the great turn of eras we experience. But knowledge is, above all, also an obligation. Knowing something obliges you to act accordingly. Having information obliges us to think it through thoroughly. Knowledge obliges us to be attentive, do even more research, ask questions, look and check, and make a coherent assessment.

Knowledge is fantastic because it is better to know than not to know. However, if you know, you should also know what you know, how you know it, what it is connected to, where it belongs, and how it fits together with other knowledge, the other insights of other thinkers.

Half-knowledge and manipulation

It is, therefore, negligent and dangerous to apply superficial half-knowledge, to present oneself as someone with a critical mind, to not accept facts or to reinterpret them, and even to pretend to know future developments, which by their very nature no one can know.

In addition, it is too often overlooked that a lot of information on the internet, in electronic media, should be treated with caution because it has been falsified or misused. This applies to the almost omnipresent fake news and the already deceptively real-looking deepfakes. The latter are realistic-looking media content such as photos, videos and audio contributions that are generated with the help of artificial intelligence and are deliberately used for propaganda, deception, conspiracy theories or abusive business purposes.

Unfortunately, many people fall for them because they don’t take the time or make an effort to use common sense and fact-check. It is known that on the platform TikTok, which is so popular with Generation Z, around 20 per cent of all videos contain incorrect information (Source: Prof. Arnold Smeulders, UvA). The same is the case with many other platforms and social media channels.

The Orwellian computer model

The influence and manipulation of digital media users began when Facebook implemented the Like button in 2009. Prof. Michał Kosinski from Stanford University is one of the leading specialists in psychometrics, which studies people through their digital traces on the internet. In a 2013 study, he found that Facebook likes can automatically and fairly accurately characterise a number of highly sensitive personal characteristics of users and predict their behaviour. Kosinski’s algorithm was able to determine with 95 per cent accuracy what skin colour a person has, 93 per cent what gender, 88 per cent what sexual orientation and 8 per cent of the person’s political views.

In another study, Prof. Kosinski proved in 2015 that with only 10 likes, a computer model basically knows the user better than their colleagues; with 70 likes, better than a friend and with 150 likes, better than a family member. Based on just 300 likes, Big Data even knows the user better than their spouse. (Source: CNN).

The British consulting firm Cambridge Analytica used such algorithms to manipulate voters in several democratic countries, which was exposed in 2018 and ended in a scandal.
There are now even more powerful technologies of this kind for all sorts of platforms and social media channels, which are used to pursue brutally abusive interests.

Toxic criticism

This targeted misinformation, supplemented by the fact that today, with the overabundance of information that pours in on us every second, non-stop criticism of everything seems like the most normal thing in the world, the main thing being to find something to fault. This produces countless hair-splitters, pseudo-prophets and would-be geniuses who badmouth everything and know better.  Yet, this is precisely what suppresses too much of what we agree with, what works well and is positive, what many people have worked hard and successfully for with heart and soul, decency and tireless commitment, and what has developed pleasingly and happily.

The dose makes the poison

Using spices in cooking is an excellent way to enhance flavour, but only if you use small amounts. Using spices in large quantities will ruin the taste. Everyone will turn away from a too-spicy, too-peppery, too-salty or way-too-hot dish. You can’t get any praise or a Michelin star for that.

If you see sound criticism as an essential and effective yet careful tool, a kind of spice or remedy, then you are on the right track. A delicious dish needs seasoning, but usually, it’s only a few grams. Anything beyond that will make a dish inedible. It is no different from medicinal substances in medicine.

The famous tenet of the founder of chemiatry, the Swiss doctor Theophrastus Bombast von Hohenheim, aka Paracelsus (1493-1541), was: “All things are poison, and nothing is without poison; the dosage alone makes it, so a thing is not a poison.

Critics rarely go down in history for good reason

Unfortunately, constant criticism and nagging have become a habit of sorts for many people. Many find it easier to join in the chatter at the regulars’ table or to take part in sweeping rounds in the group in the office or the tea kitchen, to find the negative, to express it, to get upset, to spread rumours and thus to over-salt the soup, to squirt poison. This often has a kind of addictive character because, at first, it feels great when you belong to the supposedly best-informed know-it-alls.

But that only drags you into the mental abyss of dissatisfaction, pessimism and hopelessness and robs you of your motivation, confidence and life energy. At the same time, one attracts other people irresponsibly into this black hole, not only switching off the light at the end of the tunnel but along its entire length.

Quietly, however, no one likes such critics; no one feels safe and comfortable in the circle of such people who constantly criticise. Unconsciously, everyone feels deep down that caution is called for because one day, I, too, could find myself in the firing line of critics.

The 99:1 rule

It would be better to reflect on our everyday life, on our way of thinking about people, institutions, developments and events and to deal with insinuations and prejudices. One would think and express well-meaning benevolently 99 per cent constructively and only one per cent critically, i.e., to apply a 99:1 rule. This also applies to self-criticism and self-pity.

Very successful, highly respected people do precisely that. They see the positive, the chances and opportunities, stay away from verbal attacks and practise only little but factual, well-founded, helpful and constructive criticism.

Even in cases that we are justifiably struggling with, at least a 3:1 rule should still be possible. Of course, there are very few exceptions where this does not succeed or is inappropriate. But such exceptions are known to confirm the rule.

Criticism diet

Let’s go on a criticism diet. Let’s refrain from always assuming and thinking the worst possible thing; and from judging or prejudging too quickly without having all the facts in hand and knowing the whole picture.

Above all, let us refrain from talking about someone absent, picking on others or spreading rumours. Let us not join in this chorus when others do, but change the subject to something constructive or humorous. We all know that the future holds many surprises and twists, but we will continue to master it.

If many people behaved like this, they would not only gain more time for better things, but then a great deal of fear, worry and anger, frustration, aggression and pessimism would be eliminated. Then the dose would be suitable for confidence, enthusiasm and an infectious optimism for success and would inevitably take many others with you on this journey.

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